Eröffnungskonzert Mozartfest Würzburg

Christophe Rousset ist ein Dirigent, der sich von Routine fernhält und immer nach neuen Sichtweisen auf bekannte Werke sucht. Er möchte scharfsinnige Musik schaffen und arbeitet jedes Detail heraus, um die Farben von Mozarts Werken neu strahlen zu lassen.

Routine ist etwas, was Christophe Rousset strikt ablehnt. Ihn im Orchestergraben zu finden, um das Repertoire herunterzuspielen? Es ist keineswegs sein Stil. Von Neugier angetrieben, ist er immer auf der Suche. Schon oft hat er bewiesen, dass er ein außergewöhnliches Gespür für vergessene Meisterwerke hat. Aber auch bekannten Werken kann er verborgene Seiten entlocken.

Ganz ohne Effekthascherei stellt er regelmäßig aufregende neue Sichtweisen vor, sogar auf Stücke, die fest im Spielplan stehen. "Ich will keine Effekte erzielen, sondern wirklich einfallsreiche Musik schaffen", bringt er bei einem Interview mit dem Magazin "Oper!" zu Ausdruck. "Deshalb versuche ich jedes Detail herauszuarbeiten und bin dabei eigentlich genauso fokussiert wie beim erstmaligen Dirigieren eines völlig unbekannten Werkes." Wenn es um Mozart geht, sieht Russen sich gewissermaßen als Restaurator: behutsam entfernt er die Patina von dessen Werken, um die Farben neu erstrahlen zu lassen. Dabei beherrscht er die Kunst wie kaum ein anderer, Sängerinnen und Sänger bei der Seeleninterpretation einer Bühnenfigur bestmöglich zu unterstützen. Wenn er 2024 als Artiste étoile in Würzburg auftritt, wird seine Leidenschaft für die Oper natürlich im Mittelpunkt stehen.